Am 1. November 1990 wurde unserem langjährigen Hauptkassierer und Hauptmann Hans Roscheck durch Landrat Hermann-Josef Dusend für sein soziales und gesellschaftliches Engagement die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Auf Anregung des Bundesfanfarenkorps feierten die Scheibenschützen gemeinsam mit dem Fanfarenzug 1990 und 1991 den Tanz in den Mai an der Lauvenburg bei Josef Schüssler, der für diese Feiern sein Grundstück großzügig zur Verfügung stellte. Natürlich wurde auch eine Maikönigin ermittelt. Die erste Maikönigin wurde Hildegard Schmitz. Aus diesen kleinen privaten Anfängen entwickelte der Vorstand der Gesellschaft in den Folgejahren gemeinsam mit den jeweiligen Wirten der Nordstadthalle einen „Mai-Ball“ später eine „Mai-Party“ in der Nordstadthalle. In späteren Jahren wurde die Party wieder gesellschaftsintern im Bistro Hensen gefeiert.
Das Jahr 1991 war von den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Jubiläum der Further Scheibenschützen und zum 40-jährigen Bestehen des Bundesfanfarenkorps geprägt. Diese standen unter der Schirmherrschaft von Ehrenoberst und Ehrenmitglied Josef Selders. Gemeinsam wurde am Wochenende 21. und 22. September im Festzelt groß gefeiert. Die Vorstände um Major Hans-Willi Wenke, den 1. Vorsitzenden Hubert Bühne und den 2. Vorsitzenden Karlheinz Uhlig sowie den Fanfarenzugführer Herbert Goeres und den 1. Vorsitzenden des Fanfarenkorps Thomas Klann hatten für den Samstag ein Showprogramm zusammengestellt, das alle Gäste und Freunde der 32er begeisterte. Neben der Show des Bundesfanfarenkorps, die den Titel „Oldies but goldies“ trug, die Jazzband „Milchkännchen“, der Tanz- und Unterhaltungsband „The Birds“ sorgte die seinerzeit aufstrebende Kölner Mundartgruppe „De Höhner“ für beste Stimmung im prallgefüllten Festzelt. Der Sonntag fand mit der Festmesse – musikalisch untermalt vom Bundesfanfarenkorps mit der St.- Hubertus-Hörnermesse – seinen Beginn und setzte sich mit einem Festumzug und dem Festakt fort, auf dem der damalige Präsident der Further St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Hermann-Josef Dusend die Festansprache hielt. Das Ehrenmitglied der Scheibenschützen und heutige Ehrenpräsident der Bruderschaft konnte im Übrigen auch in diesem Jahr wieder als Festredner gewonnen werden.
Zur Eröffnung des Further Schützenfestes 1992 erlebten die Mitglieder der Further Scheibenschützen im Rahmen des Löhnungsappells mit dem durch das Bundesfanfarenkorps, dem Musikverein Willich und dem Bundestambourkorps Novesia von 1912 gespielten „Grossen Zapfenstreich“ einen besonderen musikalischen Höhepunkt ihres Jubiläumsjahres.
Im Jahr 1993 regte die Diskussion und die Ausschreibung zur Gestaltung des St. Sebastianus-Brunnen nicht nur die Kreativität einzelner Gesellschaftsmitglieder sondern auch die Spendenfreudigkeit der Gesellschaftsmitglieder an. Das Ergebnis einer spontanen Sammelaktion innerhalb der Gesellschaft am Pfingstsamstag in Höhe von DM 1.032,50 konnte dem Präsidenten der Bruderschaft überreicht werden. Im gleichen Jahr stiftete das Bundesfanfarenkorps den Reinerlös aus dem Verkauf ihrer CD der Kinderkrebsklinik. Dieses Engagement wurde 1994 durch die Benefizgala des Fanfarenkorps, die in der Neusser Stadthalle stattfand, noch gesteigert.
Das Königsvogelschießen der 32er brachte 1995 mit Markus Brockers nach 1989 erstmalig einen Jungschützen zum zweiten Mal auf den Königsthron. Scheibenschützenkönig wurde ebenfalls zum zweiten Male nach 1985 Michael Schmitz. Weitere Schützenbrüder die zweimal die Königswürde der Gesellschaft errangen waren bisher – wie schon geschildert – Conny Hagen (1956/1957 und 1981/1982), Karl Büssing (1992/1993 und 2001/2002), Willi Goeres (1975/1976 und 2000/2001) sowie Gerhard Rux (1977/1978 und 2003/2004).
Als 1995 unser Ehrenmitglied Josef Höfges seine jahrzehntelange Tätigkeit als Führer der Further Edelknaben in jüngere Hände legte, fand sich mit Hans-Werner Prinz ein Further Scheibenschütze, der den neuen Chef der Further Edelknaben Theo Abels als zweiten Edelknabenführer unterstützte. Diesen beiden ist es zu verdanken, dass das Further Edelknabenkorps unverändert wächst und gedeiht. Um die große Anzahl von teilweise über 50 Jungen im Zaum halten zu können, wurde 2005 mit Michael Kinna ein weiterer 32er als 3. Edelknabenführer zur Unterstützung gewonnen.
Im Jahr 1996 vollbrachte Markus Brockers beim Königsvogelschießen der Gesellschaft das einmalige Kunststück, im Anschluss an sein Königsjahr als Jungschützenmajestät die Würde des Gesellschaftskönigs zu erringen. Im Rahmen der Nikolausfeier der Gesellschaft konnte der erste Vorsitzende der Scheibenschützen Hubert Bühne den Vertretern der „Aktion Luftballon“ des Lukaskrankenhauses einen Spendenscheck in Höhe von DM 1.000,00 aus einer Sammelaktion innerhalb der 32er überreichen.
In den Jahren 1997 und 1998 unternahm das Bundesfanfarenkorps große Konzertreisen, die es nach Florida und den Bahamas sowie zum Katschberg in Österreich führte. 1998 ernannte das Festkomitee des Kölner Karneval das Bundesfanfarenkorps zum Ehrenfanfarenkorps. Die Scheibenschützen nahmen in diesem Jahr mit einer großen Abordnung am Diözesantag des Bundes der historischen deutschen Schützenbruderschaften in Köln teil. Ebenso konnte in diesem Jahr der Brunnen auf dem St. Sebastianus-Platz – liebevoll von den Furthern „rostiger Nagel“ genannt – eingeweiht werden.
Im Jahr 1999 gelang mit Thomas Wehhofer dem bisher jüngsten Königsaspiranten mit 17 Jahren der glückliche Schuss auf den Königsvogel der Further Scheibenschützen. Er wurde Nachfolger von Frank Labuch, der zum Ende seines Königsjahres als Schießmeister in das Komitee der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft berufen wurde. Immer wieder stellten sich Mitglieder der Further Scheibenschützen in der Vergangenheit der Verantwortung, die eine Berufung in das Komitee der Bruderschaft mit sich bringt.
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