Die Nachkriegsjahre

Einhergehend mit der Neugründung bauten die Scheibenschützen gleichzeitig eine Jungschützengruppe auf. Während vor dem Krieg drei Tellschützen den Further Scheibenschützen voranmarschierten, konnte in der Stunde Null mit sechs Jungschützen die Gründung einer eigenen Jungschützengruppe inoffiziell vollzogen werden. Erst trugen sie noch die Uniformen der Tellschützen. In späteren Jahren die Uniform der Scheibenschützen. Doch statt der weißen Fliege trugen sie die bequemer zu tragende grüne Krawatte, die erst in jüngerer Zeit der Fliege hat weichen müssen.

Die jüngeren Jungschützen im Alter bis 12 Jahre marschieren auch heute noch traditionell als Tellschützen der Gesellschaft voran. Seit 1992 tragen die Tellschützen die auf Anregung des damaligen Majors Hans-Willi Wenke durch die Spendenbereitschaft einiger Mitglieder angeschafften Umhänge mit dem gestickten Vereinswappen. Anlass hierzu war das 60. Jubiläum der Gesellschaft. Den Tellschützen ist eine eigene Zeile im Scheibenschützenlied gewidmet. Hier heißt es: „An de Spetz die stramme Bogenschötze, so trecke mer im Fooder Zog.“

Bogenschützen 1951

Der Jungschützenführer trägt den Dienstgrad eines Oberleutnants und hat Sitz und Stimme im erweiterten Vorstand der Gesellschaft. Ihm zur Seite stehen sein Stellvertreter im Rang des Leutnants und der Feldwebel der Jungschützen. Unterstützt wird die Führung der Jungschützen durch den vom Stammverein bestimmten Jungschützenbetreuer. Die Jungschützenführer der letzten 35 Jahre waren Axel Hodissen, Ulrich Hodissen, Knuth Giese, Karl Büssing, Dirk Hagen, Thomas Kux, Thomas Brockers, Markus Brockers, Jochen Hennen, Thomas Abels, Patrick Breuer, Steffen Loebelt und Pascal Scholz.

Als Bindeglied zwischen der Edelknabenzeit und der Mitgliedschaft in einem Korps des Further Regimentes war der Jungschützenzug der Further Scheibenschützen lange Jahre einmalig. Es gab Jahre, in denen der Zug über 20 Mann stark gewesen ist. Viele ehemalige Jungschützen der 32er marschieren heute noch im stolzen Further Schützenregiment. Mit der Integration der Jugend haben die Scheibenschützen Neuss-Furth 1932 wohl über die Jahrzehnte gesehen den größten Beitrag für den Erhalt und die Fortführung des Schützenwesens auf der Neusserfurth geleistet. So haben sich aus den Jungschützen heraus immer wieder neue Zuggemeinschaften wie z.B. der Grenadierzug „Baccara“ und im Jahre 1984 sogar mit der Further Artillerie ein Korps gegründet. Deren Gründungsmitglieder fanden über die Jungschützen den Weg zum Bundesfanfarenkorps, ehe sie sich mit dem Artilleriekorps „selbstständig“ machten.

Bereits ein Jahr nach der Wiederbegründung der Scheibenschützen Neuss-Furth am 17. September 1950 feierte die Gesellschaft mit der Krönung von S.M. Hans Enders wieder ein Sommerfest.

Programm Sommerfest 1950

Sommerfest 50

Die Scheibenschützen mit Major

Das Jahr 1951 brachte der Gemeinschaft mit der Ernennung von Jupp Schmitz zum Major die Eigenständigkeit als selbständiges Korps im Further Schützenregiment. Am 9. September wurde das 20. Stiftungsfest gefeiert. Aus diesem Anlass wurde eine neue Schwenkfahne eingeweiht. Die Fahnenschwenker erfreuen seit je her mit ihrem Können das Publikum am Straßenrand und bei öffentlichen Auftritten der Gesellschaft. Dem ersten Fahnenschwenker Albert Reyak folgten: Heinz Kuhl, Hans-Willi Wenke, Hans-Josef Deuss, Peter Kluth, Axel Hodissen, Ulrich Hodissen, Karl Büssing, Thomas Brockers, Markus Brockers und Frank Enders. Weitere Schwenkfahnen schaffte die Gesellschaft auch dank der Spendenbereitschaft ihrer Mitglieder 1967, 1979 und 1999 an.

Erstmalig erschien 1951 der heilige Nikolaus auf der Vorstandssitzung der Scheibenschützen. Aus diesem kleinen Anfang heraus entwickelte sich die Nikolausfeier der Gesellschaft, die erstmalig 1952 mit der Teilnahme der Frauen und der Kinder der Mitglieder einen größeren Rahmen fand. 21 Kinder besuchten die erste Nikolausfeier. Auch heute noch begehen die Scheibenschützen mit ihren Familien, Witwen und den passiven Mitgliedern am Wochenende vor St. Nikolaus ihre vorweihnachtliche Feier im festlich geschmückten Saal des Kardinal-Bea-Hauses. So manch ein Scheibenschütze verdiente sich hier getarnt als heiliger Nikolaus seine Sporen, genannt seien hier: Georg Vervoort, Franz-Josef Wenke, Hans Stein, Hubert Bühne, Karl Büssing und Frank Enders.

1952 war das an Ereignissen sicherlich reichste Jahr der Geschichte der Further Scheibenschützen. So begann das Jahr mit der feierlichen Krönung am 12. Januar im Vereinslokal Konnertz. Aufgespielt hat hierbei ein Mundharmonikaorchester. S.M. Majestät Wilhelm I. Brockers stiftete der Gesellschaft das zweite Königssilber, das allerdings nicht lange Eigentum der Gesellschaft bleiben sollte. Denn nach einem Streit verließ Willi I. Brockers gemeinsam mit Hauptmann Johann Poschen im September die Gesellschaft, nahm das Königssilber mit und stiftete es später der Further Schützenlust, der er beigetreten war.

Die Jungschützen schafften sich eigene Uniformen an und auf Initiative von Jupp Schmitz wurde erstmals eine eigene Musik bestehend aus 2 Trommlern und 2 Flötisten verpflichtet. Neben der Teilnahme am Schützenfestablauf des Further Regimentes sah das gesellschaftsinterne Schützenfestprogramm für 1952 folgendermaßen aus: mittwochs vor dem Fest Löhnungsappell, Pfingstsamstag wurden Maien gesetzt, sonntags nach dem Festhochamt Frühstück beim Major, montags früh Matinee der Chargierten für die Mitglieder, dienstags Preisvogelschießen. Einzig der Kirmesausklang am Pfingstmittwoch ist in seiner Form auch heute noch geblieben. Das Fackelthema in diesem Jahr lautete: „Der Schützenwunsch ein Schützenhaus“.

Fackel zum Thema „Schützenhaus“ 1952

Schützenhaus 1952

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