Die 80er Jahre

Die Scheibenschützen bestehen 50 Jahre

Das fünfzigjährige Stiftungsfest feierten die 32er am 19. und 20. September 1981 gemeinsam mit der Krönung des Jubelkönigs Conny II. Hagen. Er war der erste Scheibenschütze, dem es vergönnt war zweimal den Königsvogel von der Stange zu holen. Mit dem erfolgreichen Königsvogelschuss erfüllte sich Conny II. einen besonderen Wunsch, denn schließlich war er bereits zum 25-jährigen Stiftungsfest Jubiläumskönig geworden. Ihm war auch die Gestaltung des Jubiläumsabzeichens zum 50. Stiftungsfest zu verdanken.

Wie sein 1970 verstorbener Vater bekleidete auch er lange Jahre das Amt des Hauptmannes und marschiert heute noch als Ehrenhauptmann in den Reihen der Scheibenschützen.

Verbunden mit den Jubiläumsfeierlichkeiten wurde 1982 eine neue Vereinsfahne geweiht, die von Conny Hagen entworfen wurde und deren Schrift von Matthias Schmitz entwickelt wurde.

1983 verstarb der amtierende Scheibenschützenkönig Rolf II. Theisen in seinem Königsjahr. Zur Erinnerung an ihn stiftete seine Witwe Margot Theisen der Gesellschaft einen Degen, der seitdem bei den Ritterschlägen zur Krönung verwandt wird.

Ein Jahr später verstarb der langjährige Ehrenhauptmann und Träger des Schulterbandes zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz Georg Vervoort. Kurz vor seinem Tode stiftete er der Gesellschaft zwei Königsadler, die dem jeweiligen Gesellschafts- und Jungschützenkönig zum Löhnungsappel für ein Jahr als Wandertrophäe überreicht werden.

Nach langen Jahren wechselte die Gesellschaft 1984 den Schießstand zum Königsvogelschießen. Während man sich bis dahin im Hoferhof in Kaarst wohl gefühlt hatte, zog es die 32er für ein paar Jahre zum Bischofshof nach Holzbüttgen, ehe bis einschließlich 2004 der Scheibenschützenkönig am Johann-Ringl-Schießstand hinter der Nordstadthalle ermittelt wurde. Seit 2005 werden die Repräsentanten der Gesellschaft nun auf der Schießanlage der Hotels „Marco Polo“ in Rosellerheide ermittelt.

Vogelschießen 1985

Ausflüge und Musik

Im Jahre 1985 richteten die Jungschützen der Gesellschaft ein Fußballturnier zwischen dem Bundesfanfarenkorps, dem Stammverein und dem Zug der Jungschützen aus, welches zur Überraschung aller die Jungschützen für sich entscheiden konnten. Schiedsrichter des Turniers war der amtierende Scheibenschützenkönig Hermann-Josef Konrads, dem die Gesellschaft anlässlich seiner Königswürde zu Pfingstsamtag einen Maibaum setzte. Diese Tradition war jahrelang in Vergessenheit geraten und wird seitdem wieder gepflegt. Das Bundesfanfarenkorps veranstaltete in diesem Jahr im Festzelt auf dem Further Kirmesplatz mit grandiosem Erfolg ein Tennenfest.

Siegerehrung Fussballturnier 1985

Jahrzehntelang waren die Further Scheibenschützen auch im Winterbrauchtum aktiv. Sie führten Tanzveranstaltungen oder Karnevalssitzungen bei Hensen durch. Die Sitzungen wurden durch Kräfte aus den eigenen Reihen bestritten. So kam es auch vor, dass gestandene Mannsbilder wie Franz-Josef Wenke sich zu diesem Anlass als Frau verkleidet in die Bütt wagten. 1986 hieß es aber Abschied nehmen von dem zuletzt durchgeführten Altweiberball im Kardinal-Bea-Haus. Die Resonanz hatte in den letzten Jahren doch erheblich nachgelassen. Das zweite Fußballturnier der Gesellschaft fand ebenfalls 1986 statt, wobei die Organisatoren aufgrund der Erfahrungen des Vorjahres mit Blick auf die Verletzungsgefahr das Turnier auf die Zeit nach Pfingsten verlegten.

Im Jahre 1987 spielte erstmalig auf Vermittlung von Pater Schönherr der Musikverein Rattstadt aus dem schwäbischen Ellwangen zusammen mit dem Bundesfanfarenkorps zu Schützenfest für die Scheibenschützen auf. Anfangs jährlich und ab 1991 im jährlichen Wechsel mit dem Blasorchester Praest bereicherte der Musikverein Rattstadt bis 2002 das Further Schützenregiment. Aus dieser Spielverpflichtung hat sich eine Freundschaft entwickelt, die auch heute noch durch gegenseitige Besuche – zuletzt reiste eine Abordnung der Scheibenschützen im Juli 2006 anlässlich des 60-jährigen Jubiläum des Musikvereins nach Rattstadt – weiter lebt. In diesem Zusammenhang ist besonders das Engagement unseres Ehrenmitgliedes Kurt Ramsch und das seiner Gattin Henny zu erwähnen, die sich zusammen mit einigen wenigen Helfern über die Festtage stets um die Übernachtung und Verpflegung der mehr als 40 Musiker und Musikerinnen kümmerten.

Musikverein Rattstadt

An dieser Stelle sei ebenfalls den Musikkapellen und Tambourkorps gedankt, die die Gesellschaft teilweise jahrelang über Schützenfest über die Straßen der Furth begleiteten. Dies waren anfänglich die Kapelle Niessen (Frohsinn Norf), die Bundesschützenkapelle Neuss genannt die „Schmitze Kapell’“, der Musikverein Holzheim, die Bundesschützenkapelle Krefeld-Schiefbahn, die Hubertus-Kapelle Köller, die oben bereits erwähnten Blasorchester aus Rattstadt und Praest, der Musikverein Willich und seit 2004 der Musikverein Concordia Friesenhagen und das Tambourkorps Weckhoven, das erstmalig 2006 zum Fackelzug aufspielte. Nicht zu vergessen der Musikverein Frohsinn Norf, dessen Musiker seit Jahren den Löhnungsappell der 32er untermalen.

Eine besondere Verbindung hat sich über Jahre hinweg zwischen dem Bundestambourkorps Novesia 1912 und den Further Scheibenschützen entwickelt. Durch die Vermittlung des Bundesfanfarenkorps marschierte das Bundestambourkorps Novesia von 1912, das sowohl die Spitze des Neusser wie des Further Jägerkorps bildet und in den vergangenen Jahren als „Haustambourkorps“ des Bundes der historischen Schützenbruderschaften sowohl beim Empfang des Papstes im Rahmen des Weltjugendtages als auch bei der Bischofsweihe von Weihbischof Dr. Heiner Koch präsent war, erstmals 1986 gemeinsam mit dem Bundesfanfarenkorps und dem Musikverein Rattstadt zur großen Königsparade auf. Seit dem ist dieses musikalische Zusammenspiel dreier Klangkörper aus dem Further Schützenfestablauf nicht mehr wegzudenken und hat sich für Zuschauer und Aktive zu einem Höhepunkt der Königsparade entwickelt. Es ist für jeden, der einmal dabei gewesen ist, ein sicherlich großartiges Erlebnis, wenn der Parademarsch der 32er „Laridah“ angelockt durch das Bundestambourkorps Novesia auf dem Paradeplatz erschallt. Mittlerweile hat sich auch hier zwischen den aktiven Mitgliedern des Tambourkorps und den Scheibenschützen eine freundschaftliche Beziehung zum Wohle beider Vereine entwickelt. So besucht man sich gegenseitig zu den Veranstaltungen das Jahr über. Besonders zu erwähnen ist der Besuch des Tambourkorps anlässlich des Maiensetzen am Pfingstsamstag beim jeweiligen Scheibenschützenkönig. So verwundert es nicht, wenn sich das Bundestambourkorps Novesia sowohl bei den Feierlichkeiten zum 60-jährigen, 70-jährigen und 75-jährigen Stiftungsfest der 32er engagiert.

Das Jahr 1989 bringt eine weitere Neuerung beim Königsvogelschießen der Further Scheibenschützen. Erstmalig wurde neben dem Jungschützenkönig, dem Scheibenschützenkönig und dem „Schinkenschießen“ der König der ehemaligen Könige ermittelt. Bei diesem Wettbewerb hatte man manchmal den Eindruck, dass die Schützen einen besonderen – manchmal größeren Ehrgeiz als die Königsaspiranten – an den Tag legten.

Weiter zu Die 90er Jahre